Seite:Elektrische und Optische Erscheinungen (Lorentz) 078.jpg

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derselbe Vector; es muss dann also auch unverändert bleiben, was nur möglich ist, wenn dieser Vector die Richtung von hat. Mit Rücksicht auf den linearen Character der gesuchten Relation ist folglich zu setzen

(65)

worin eine scalare Constante ist.

Der zweite in (62) vorkommende Vector hat folgende Eigenschaften. Erstens sind seine Componenten homogene, lineare Functionen von und ebenso von . Zweitens muss nach einer beliebigen Drehung der aus den drei Vectoren und bestehenden Figur, noch immer zu und passen. Man leitet hieraus ab[1]

(66)

worin k eine positive oder negative Constante ist, die übrigens, wie oben , noch von der Schwingungszeit T abhängen kann.


  1. Zerlegt man in zwei Componenten und , so folgt aus der zuerst genannten Eigenschaft von

    Man nehme an, dass in die Richtung von falle, und senkrecht darauf stehe. Dreht man nun die aus und bestehende Figur um eine mit zusammenfallende Axe, so bleiben und wie sie sind, und es darf sich also auch nicht ändern. Dieser Vector muss folglich die Richtung von und haben. Dass

    (67)

    ist, zeigt man dann weiter mittelst einer Drehung von 180° um eine Axe, die senkrecht zu und steht. Bei dieser Drehung würde der Vector die entgegengesetzte Richtung erhalten; er dürfte sich aber nicht ändern, weil die beiden Vectoren und das Zeichen wechseln.

    Um die Richtung von zu ermitteln, drehe man die Figur, welche dieser Vector mit und bildet, um eine Axe, die senkrecht zu der Ebene oder steht, und zwar um 180°. Dabei gehen und in und über; der Vector darf sich daher nicht ändern, was nur möglich ist, wenn er die Richtung der Axe hat.

    Es steht somit der Vector — und also nach (67) auch der Vector — senkrecht zu der Ebene ; seine Grösse ist den Werthen von und proportional. Beides haben wir in (66) ausgedrückt.