Seite:Elektrische und Optische Erscheinungen (Lorentz) 110.jpg

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Die Erhaltung der Energie in einem allgemeineren Falle.

§ 79. Ein beliebiger durchsichtiger Körper K werde von einer homogenen Lichtbewegung, deren Intensität constant bleibt, getroffen; in dem Körper und in dem Aether in dessen Nähe entsteht dann eine bestimmte Bewegung.

Dabei sind, wenn zunächst die Erde als ruhend gedacht wird, die Componenten von und im Aether gewisse Functionen von x, y, z, t, und zwar, was die letzte Variable betrifft, goniometrische Functionen mit der Periode T. Während einer vollen Periode, etwa in dem Zeitintervall von bis , müssen gleiche Quantitäten Energie durch eine beliebige, den Körper umschliessende Fläche aus- und einwandern, was sich nach dem Poynting’schen Theorem ausdrücken lässt durch

(105)

Indem wir annehmen, dass diese Bedingung erfüllt sei, wollen wir zeigen, dass auch der mit dem obigen correspondirende Bewegungszustand, der im Falle einer Translation bestehen kann, dem Energiegesetze genügt.

Ersetzt man in den Functionen, welche bei ruhender Erde für , u. s. w. gelten, die Zeit t durch die „Ortszeit“ t' (§ 31) und versteht in jenen Functionen unter x, y, z die Coordinaten in Bezug auf ein bewegliches System, so erhält man die Werthe von , u. s. w. für den neuen Zustand. Aus (105) folgt also unmittelbar, dass

(106)

ist, vorausgesetzt, dass man für eine Fläche wählt, die an der Bewegung des Körpers theilnimmt.

§ 80. Es soll nun aber die Wanderung der Energie durch eine feststehende Fläche betrachtet werden. Der auf die Einheit derselben bezogene Energiestrom ist

oder, wie man aus den Formeln (IX) und () (§§ 56 und 20),