Seite:Epple keller 20.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

gerade bei der Tafel seien. Sogleich eilte ich fort und holte den Kleinen mit seinem Geiglein. Die drei anderen Herren ließ ich ebenfalls herbescheiden. Ein Zimmer neben dem Speisesaal wurde uns angewiesen. Der Kleine stellte sich, nachdem die Instrumente gestimmt waren, in die Thüre, die von unserem Zimmer aus in den Speisesaal führte. Leise wurde das Zeichen gegeben, und rasch fingen wir mit der schönen Ouvertüre aus Tankred an. Se. Majestät und dero Umgebung schauten immer nur nach dem Kleinen, der dieses wohl bemerkte und selbst auch von Zeit zu Zeit nach dem König hinblickte, dessen beifälliges Lächeln ihn freute. Nach Beendigung dieses Tonstücks sprach der König mit seiner Umgebung, und wir konnten deutlich aus seinen beifälligen Mienen ersehen, daß die Rede von dem zu seinem Alter noch sehr kleinen Knaben war. Nach kurzer Pause wurde nun eine andere Nummer aus der Oper aufgeschlagen und Eduard spielte ebenso eifrig wie beim ersten Stück. Wir machten nun eine etwas längere Pause, um abzuwarten, ob auf allerhöchsten Befehl noch eine weitere Nummer verlangt würde, was denn auch später auf einen Wink des einen Adjutanten des Königs geschah.

Während der stattgehabten Pause redeten auch wir untereinander und sprachen gegenseitig die freudige

Empfohlene Zitierweise:
Joseph Epple: Eduard Keller, Erinnerungen aus seiner Kindheit. Stuttgart: Kohlhammer 1904, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Epple_keller_20.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)