Seite:Epple keller 22.jpg

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Was uns aber alle beruhigte, war die Herzlichkeit und Freundlichkeit im Benehmen des Königs. Es herrschte allgemeine Stille und man vernahm folgendes weitere Gespräch zwischen Sr. Majestät und dem Kleinen: Der König: „Ja, ja, lieber Kleiner, du hast recht brav gespielt. Kannst du auch gut lesen und schreiben?“ Der Knabe: „Herr König, daß ich schreiben kann, haben Sie an der Schrift gesehen, die ich Ihnen heute morgen gegeben habe, und lesen kann ich auch in allen Büchern.“ Der König: „So! nun das ist brav. Wer sind deine Eltern, Kleiner?“ Der Knabe: „Mein Vater ist ein Goldschmied und meine Mutter hat auch einem Goldschmied gehört.“ Der König: „Hast du auch Geschwister?“ Der Knabe: „Ja, Herr König, noch drei. Einen Bruder, der in Wien bei einem Goldschmied arbeitet, und einen, der hier bei einem Buchdrucker lernt, und noch eine Schwester, die in die Schule geht. Der große heißt Baptist, der andere heißt Joseph, ich Eduard und die Schwester Nanni.“ Der König: „Nun, und was willst denn du eigentlich werden?“ Der Knabe: „Ein rechter Musikus.“ Der König: „Nun, das ist auch recht.“ Der Knabe (indem er mit den Epaulettes des Königs spielt): „Aber, Herr König, Sie haben schöne goldene Sachen an Ihrem Rock! O, wenn ich nur auch solche an

Empfohlene Zitierweise:
Joseph Epple: Eduard Keller, Erinnerungen aus seiner Kindheit. Stuttgart: Kohlhammer 1904, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Epple_keller_22.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)