Seite:Epple keller 34.jpg

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recht fleißig und brav sein.“ – Der Kleine gab sich zufrieden und wir reisten des anderen Tages wieder heim.

Nach Verlauf von etwa 4–6 Wochen kam der Herr Kammerdirektor mit seiner Gemahlin, und Eduard geigte mehrere Piecen zu Beider Zufriedenheit. Dann sagte mir der Herr Kammerdirektor, der König habe beschlossen, entweder durch das Kameralamt Gmünd zu des Kleinen Ausbildung eine gewisse Summe anzuweisen, oder aber ihn nach Stuttgart zu thun, wenn die Eltern einverstanden wären. Die Eltern waren für das letztere, weil der Kleine selbst durchaus nur nach Stuttgart wollte, und es geschahen nun alle nöthigen Schritte, um für das Glück des Kindes zu sorgen.

Im Oktober 1821 machten die Eltern des Knaben, Herr Lehrer Horn und ich eine Reise nach Kocherthürn, um einen Vetter der Eltern, den katholischen Dekan Keller, zu besuchen. Unsere Reise führte uns über Stuttgart. Wir gingen mit dem Kleinen wieder zu dem Herrn Kammerdirektor v. Kohlhaas und baten ihn, ob Eduard nicht gleich in Stuttgart bleiben könne, wenn wir nach etwa 8–10 Tagen wieder zurück kämen. Er sagte, er wolle sehen, ob es sich möglich machen ließe, wir sollten jedenfalls auf dem Rückweg wieder nach Stuttgart kommen.

Von Stuttgart reisten wir am selben Tag nach Ludwigsburg und stiegen im Gasthaus zum Löwen ab.

Empfohlene Zitierweise:
Joseph Epple: Eduard Keller, Erinnerungen aus seiner Kindheit. Stuttgart: Kohlhammer 1904, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Epple_keller_34.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)