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480 Sprachliche Zusammenstellungen.


Wiederholung kurz angeführt werden, die für die Kenntnis der Schreibweise wichtig sind:

a) Wiederholung des Ausdrucks findet sich nicht nur bei den entlehnten Phrasen (unter denen sie verzeichnet sind), sondern auch in seinen eignen Worten; freilich sehen manche davon so aus, als seien sie auch entlehnt und nur der Fundort noch nicht nachgewiesen. Die hauptsächlichsten sind:

621: rerum veri fidem excedentibus (Val. Max. 3, 2, 24 u. a. mit ultra) = 1933, 19717, 36914, 44538 – 1115 probitatis loco duxit = 41930 – 1816 intempestivus honori = 37835; regimini 3005 = 4122 – 1919 nuptiis in exsequias versis = 6731 – 3512 coniecturarum sagax = 67521 – 386 abstractum voluptatibus animum assidua armorum intentione torquebat = 1946 – 397 ferro patuit = 36720 – 4414 effeminato pavore = 47814 – 4737 parvulo temporis momento = 36213 – 5132 decus cognomine usurpavit = 34336 – 6430: cubitoque reclinis = 19224: – 13411 concitare in arma = 44838 – 24030 sub eius titulo = 40116 – 2937 anceps intemperantiae malum u. s. w. fast wörtlich = 30830–29833, effundere se in prorincias = 3342 – 32819 punitor u. probator = 33510 – 3756 temeritas eum in facinus transversum egit = 37616.

b) Wiederholung des Gedankens. Es ist ein hervorragendes Merkmal des rhetorischen Stils des Saxo, dass er sehr oft etwas unmittelbar nebeneinander zweimal sagt. Der Inhalt ist der gleiche, die Form ist verschieden: das giebt ihm die Möglichkeit, sein Geschick in der verschiedenen Gestaltung des Gedankens und in der Verwendung der lateinischen Synonyma zu zeigen; es entsteht dadurch ein vollständiger Parallelismus der Glieder. Für die Gleichgebildeten seiner Zeit und noch mancher späteren Jahrhunderte mögen diese Stellen starke lumina dicendi gewesen sein und ihnen grossen Genuss bereitet haben, für den heutigen Leser sind sie störend und erscheinen leicht geschmacklos, für den Übersetzer können sie eine Qual werden.

Einige Beispiele mögen die Sache erläutern;

4124: permuta ta cum ancillulis veste, peritam se pugnandi puellam simulat und deposito virili cultu femineum aemulatus – 11514 quem (gladium) ne posteris fruendum relinqueret, per summam alienae commoditatis invidiam defoderat u. utilitatem ferri ceteris negaturus – 439: u. 10: besagen nichts anderes als 4311: u. 12: – ferner: 4415 u. 16, 5224 u. 25 14022–24, 15634–36, 28140; auch 30725 u. 26

Empfohlene Zitierweise:
Saxo Grammaticus: Erläuterungen zu den ersten neun Büchern der Dänischen Geschichte des Saxo Grammaticus. Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann, 1901, Seite 480. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erl%C3%A4uterungen_zu_den_ersten_neun_B%C3%BCchern_der_D%C3%A4nischen_Geschichte_des_Saxo_Grammaticus_490.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)