Seite:Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart von Louis Kühnhold – Heft 1.pdf/14

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Langsam wur nu wätter gefahr’n
Mitt’n dorch de Arbterschaarn.

75
     Wie ändlich an annern Tog vier Schtunne sein verschwund’n,

Do hatt’n se sich an Siewerbarrig wieder eingefund’n;
Nu kunntes Nischt me hallef’n, Alles war auß’r Rand und Band,
Drim wur su rasch wie meglich es Pfar’ ausgeschpannt,
D’r Wong blieb an Siewerbarrig schtien,

80
Zu Fuß mußt’n se Alle wättergien.


     Aen’r trug d’n Pfar’ sei Gescharr,
Dann d’r Fuhrmann wur nu karr,
Un pletzlich mit än Satz
Schwang’r sich off sän theiern Schatz,

85
Ruffte nu noch zurick von Weit’n:

„Kanns a nett dreck’n, su lett’s sich’s ower reit’n!“
Un in d’r Geschwindigkät von 0, Nischt
Log’r in än Sump[1] un wur angefrischt;
Wie’rer wieder rauskam, sat er kä schtummes Wort

90
Un ging racht niedergeschlaan — zu Fuß nu fort.

’s Roß mitsammt d’n Reit’r hatt’ns von der Näg,
Sie glich’n d’n Roß un Reiter in Schwamschträg[2] —.




Ae Schreck’nstog aus alter Zeit.


     Aenst hatte ä berihmter Gelehrter prowezeit,
De Walt blieb nett me lang vor de Leit,
Dänn alle Anzäng schpreng d’rfir,
Dasses balle verbei wär mit Mänsch un Thier, —

5
Ein grußer Komet, dar wär in Sicht

  1. Sump = Sumpf.
  2. Schwamschträg = Schwabenstreich.