Seite:Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart von Louis Kühnhold – Heft 3.pdf/10

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Drim saaten a Viele: „Ower dis is schien,
Nu brauch m’r nett me an d’r Pump zu schtien!“
Sugaar die auf’n Nordheiser Verein

230
Schtimmten frädig jetzt mit ein;

Ae Jeder fräte sich schließlich jetzt,
Dasses mit d’r Leiting waar dorchgesetzt.

     D’r Winter kam nu, un ziemlich kalt
Zeigter sich in seiner Geschtalt, —

235
’s fruur a bis zu d’r Rähr’ntour

Un Manniger, ehrer gescheit arscht wuur,
Hot Angst genung ausgeschtanden
Weil viele Iwel[1] sich einfanden.

     Dar Aene ruffte: „Ach disser Schtrank[2]

240
Verursacht gewiß noch viel’n Zank!“

Ae Annerer hatte seine Tour verrenkt
Un Alles auf’nanner geschprenkt.
Aene Fraa[3] schrier, — woß ich salwer huur[4]:
„Harr Vetter, äs is wos an meiner Tour,

245
Kumme se mant gleich in män Haus,

’s kimmt a kä Tropp’n[5] me raus!“
Un wierer[6] nu gena hinsog,
Do waarsch garnett lang dernog
Un d’r Schoden waar a kurirt,

250
Of’s beste Alles ausgefihrt.

Un schließlich huur m’r Jeeden saan:
’s is doch gut, daß m’r die Leiting haan“, —
Un haan m’r arscht elektrisch Licht,
Un de Bahn d’n Weschbarrig[7][WS 1] raufgekricht,


  1. Iwel = Uebel.
  2. Schtrank = Strang.
  3. Fraa = Frau.
  4. huur = hörte.
  5. Tropp’n = Tropfen.
  6. wierer = wie er.
  7. Weschbarrig = Wäschgrund.

Anmerkungen (Wikisource)