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Louis Kühnhold: Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart – Heft 3 unkorrigiert |
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Jetzt wuur ä Gezisch’l un ä Gethu,
Hauptsachlich in äner Eck wuur nett wieder Ruh, —
Do sozen nämlich ä Paar von dan Alten,
Jedoch dauerte es nett lang, un die Unruh hatte sich geleegt:
Die Alten hatten nämlich angefreegt,
Wos dänn dos wäär, äne Submission,
Dodervon verschtänden sie kän Toon;
Hett’n se von suwos nischt erfahr’n.
Kaum waaren die nu zufrieden geschproch’n,
Do wuur die Ruh wieder unterbroch’n:
Ae Annerer troot nu hastig auf
Aengstlich guckter verschaamt[1] rasch nieder
Un saate: „Nu hoob[2] ichs vergass’n[3] wieder;
Ich hatte mir su äne schiene Reed erdacht —
Sugaar meine Fraa hatte Aeniges gemacht —,
Mich kricht käner wieder häm!“
Un richtig, haar mußte sich wieder setzen,
Zum Gaudium d’r Annern un Ergetzen.
Wull Manniger hatte noch än Plaan,
Sudaß schließlich all lange Zeit waar vergange
Ohne wos Bestimmtes zu erlange.
Bis ändlich korz vor Mitternacht
Die Geschicht zu Aend wuur gebracht
„Wir woll’n äne neie Rähr’ntour!“
Anmerkungen (Wikisource)
Louis Kühnhold: Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart – Heft 3. Im Selbstverlag des Herausgebers, Sankt Andreasberg, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erz%C3%A4hlungen_vom_Oberharz_in_Oberharzer_Mundart_von_Louis_K%C3%BChnhold_%E2%80%93_Heft_3.pdf/7&oldid=- (Version vom 24.9.2022)