Un wänn Gott sän Sääng[1] schteets gitt,
Doch jetzt loßt uns an dan arscht dänken,
Daar unner Schtaatsschiff muß schteets länken;
Schtimmt aan mit mier d’r ganse Hauf:
Ihm sei gebracht a Harzer ‚Glick-auf!‘“
Daar alte Harzergruß: „Glick auf!“
Un die Frääd wuur nu arscht gans
Wie geschpielt wuur: „Heil Dir im Siegerkrans!“
Un frädige Schtimmung brooch sich Bahn,
Die Kameraden drickten sich de Händ,
Un ’s wäär wull Alles nett zu rasch beänd,
Wänn nett pletzlich ging äs Geflister:
„Do — guckt hin, ’s kimmt d’r Minister!“
Ae Jeder nu zu arscht in d’r Heh’.
Jetzt troot d’r Minister in ihre Mitt
Un besoog[5] sich die Leit von d’r Gruub un d’r Hitt.
„Na, Harzer!“ saat’r zu Aen mit freindlicher Schtimm:
Du arbst, wie ich sah an Deiner Tracht,
Gewiß hie in d’n Samsoner Schacht!“
„Ach ja,“ saater, „all in män Kinnerjahr’n
Bin ich im Pucherich[7] aangefahr’n!“
Anmerkungen (Wikisource)
Louis Kühnhold: Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart – Heft 4. Im Selbstverlag des Herausgebers, Sankt Andreasberg, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erz%C3%A4hlungen_vom_Oberharz_in_Oberharzer_Mundart_von_Louis_K%C3%BChnhold_%E2%80%93_Heft_4.pdf/21&oldid=- (Version vom 13.3.2023)