Louis Kühnhold: Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart – Heft 7 | |
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Oed’ un schtille waarsch jetzt in Schtroßen,
Kä Singnaal, kä Marsch wuur meh’ geblosen,
Käne Trummel wuur jetzt meh geriehrt
Seit dan dos Militär waar ausmarschiert.
Ging Jeder jetzt hin nog Grub’ un Hitt’, —
Un viele hie gaar von de Leit
Winschten zurick die harrliche Zeit.
„Ach Gott!“ saten Viele, „’s waar doch änklich schien,
M’r fiehlte sich beruhigt in Hitt’ un Schacht,
Weil m’r wußte, derhäm wuur Alles bewacht;
Ower jetzt ward mit Angst un Bange
Jeden Tog hin zu d’r Arbt[1] gegange.
Wißte m’r schteets, dasses derhäm wäär geheier!“
Betriebt waar nu a ’s weibliche Geschlacht[2],
Die fanden sich zuarscht gaar nett zuracht;
Sie sozen[3] oft Schtunne lang, un unterdass’n
Un fruug dänn d’r Mann mit arnsten Gesicht:
„Na Altes, wos hoste dänn aangericht?“
„Kalte Kich!“ seifzte de Fra dänn schwäär, —
„Ach Alter, uns fahlt äs Militär!“
Anmerkungen (Wikisource)
Louis Kühnhold: Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart – Heft 7. Im Selbstverlag des Herausgebers, Sankt Andreasberg 1887, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erz%C3%A4hlungen_vom_Oberharz_in_Oberharzer_Mundart_von_Louis_K%C3%BChnhold_%E2%80%93_Heft_7.pdf/2&oldid=- (Version vom 2.10.2022)