Seite:Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart von Louis Kühnhold – Heft 9.pdf/13

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Warscht wull harnoger knäern.
Nu goob d’r August ändlich noog,
Un ging zum Napper[1] Fritz,

15
Verdrängt do sän Nachmittog,

Un macht mit manning Witz.

     Doch wiese ausänannergiehn,
Do gaan[2] se sich de Hand,
Un Fritz sat: „Ach dis ward schien,

20
Paß auf dis ward scharmant.

De Hauptsach is, kimmt nett zu schpäät,
An Besten is nooch Achte[3].
Vergaß nett dos alte Klääd,
Un mach ä Biss’l sachte.“[WS 1]

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     Wies hatte ä Schauer off’n Thorm geschlaan[4],

An August seiner Uhr is im Achte.
Do zeihter[5] sich nu eiligst aan,
Gitt zu d’n Fritz nu sachte.
Jetzt machen Bäde sich zu racht,

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D’r Fritz zeiht aan dos Klääd[6],

Als Fraansbild macht’r sich nett schlacht,
Wuriewer d’r August sich deengt[7] frääd[8].

     „Nu kimmt de Reh[9] an Dier August,“
Schpricht nu d’r Napper Fritz.

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[WS 2]Jetzt schmeiß Dich orndig in d’r Brust,

Un setz ob Deine Mitz’.
Du setzt auf diss’n Cylinder,
Thust meine Scharmillije im,
Wos Schlachtes schteckt nett derhinter,

40
Du wäßt doch wie ich bin!“

  1. Napper = Nachbar.
  2. gaan = geben.
  3. Achte = Acht Uhr.
  4. geschlaan = geschlagen.
  5. zeihter = zieht er.
  6. Klääd = Kleid.
  7. deengt = tüchtig.
  8. frääd = freut.
  9. Reh = Reihe.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Fehlendes Anführungszeichen eingefügt.
  2. Fehlendes Anführungszeichen eingefügt.