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Pflumpfen genannt – sollen über 10 und zur Hochzeit selbst über 60 Persohnen mit Ausschluß der Spielleuthe nicht mehr ohne besondere höchste Erlaubniß geladen werden.“

 Daraus kann man auf die vorher gewöhnliche übergroße Zahl der Hochzeitgäste schließen.

„Indessen als das Brautpaar vor der Kirchenthür steht, soll der Löw“ – so wurde der Amtknecht genennet[1] – „die muthwillige und leichtfertige Waare, welche dieser Thür zulauft, und durch Gelächter auch freye Reden die Andacht stört, zum Schweigen anhalten oder gar wegjagen.“

 Dieser Gebrauch – die Brautleute, wie die Juden vor der Taufe, eine Weile vor verschlossener Kirchenthüre stehen zu lassen, wo sie anklopfen, und unter andern auch antworten mußten: machts auf, es ist hohe Zeit – kam eben so ab, wie die alte Gewohnheit, nach welcher das Brautpaar in den schönsten Meßgewändern, die da waren, um die Vermählung Christi mit seiner


  1. In Nürnberg hat diesen Namen noch einer von den peinlichen Knechten.     d. H.