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VII.
Etwas zur nähern Beherzigung für Herrn D. Cotta in Straßburg die Recension meiner kleinen Schrift „Gedanken über Bettel-Juden und ihre bessere und zweckmäsigere Versorgung“ in der teutschen Staats-Litteratur vom Monat Octob. und Novemb. 1791. §. 269. S. 330–331. betr.

In dieser Recension, die von wahrer menschenfreundlicher Theilnahme an dem unglücklichen Schicksale meiner Glaubensbrüder zeugt, heißet es unter andern:

„das Schicksal der Juden und der Klagen über sie, woher rühren sie anders als davon: daß diese Leute anderer System nicht auch zu dem Ihrigen machen wollen.

 Meinen wenigen Einsichten nach soll dadurch so viel gesagt werden:

1) die Juden sind unglücklich, weil sie sich weigern zur herrschenden Kirche des Christenthums überzutretten, oder
2) weil sie nicht sich durch die Mittel und auf den Wegen zu ernähren suchen, auf welchen es andere thun.

 Was das erste betrifft, so sollte freylich mit dem zu Ende gehenden 18ten Jahrhundert keiner mehr dem andern sein Religions-System aufzudringen suchen oder sich deswegen berechtiget glauben, ihm wehe zu thun, weil er hierüber nicht, wie sein Mitmensch, denkt. Genug, wenn er als ein rechtschaffener Bürger des Staates sich erweiset, in dem er lebt. So sollte es seyn, aber leider! ist es nur