Seite:Experimental-Untersuchungen über Elektricität 01.pdf/49

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die Zunge durch die Drähte zu erhalten, welche mit den auf die Ränder der rotirenden Scheibe (88.) oder der Metallstreifen (101.) gesetzten Conductoren verbunden waren; und eben so wenig konnte ich einen feinen Platindraht zum Glühen bringen, oder Funken erhalten, oder einen Frosch in Zuckungen versetzen. Es gelang mir auch nicht irgend eine chemische Wirkung durch diese entwickelte Elektricität hervorzubringen (22. 56.).

134) Da der elektrische Strom in der rotirenden Kupferscheibe nur einen sehr kleinen Raum einnimmt, neben den Polen vorbeigeht und rechts und links von ihnen in verhältnißmäßig sehr geringen Abständen entladen wird; da er in dicken Metallmassen vorhanden ist, welche mit dem stärksten Leitungsvermögen begabt sind, und folglich seine Erzeugung und Entladung ungemein erleichtern; und da dessen ungeachtet beträchtliche Ströme ausgezogen werden können, welche sich durch dünne, vierzig, funfzig, sechszig und selbst hundert Fuß lange Drähte leiten lassen, so ist klar, daß die in der Platte selbst vorhandenen Ströme sehr kräftig seyn müssen, sobald die Rotation schnell und der Magnet stark ist. Dieß wird auch zum Ueberfluß durch die Leichtigkeit bewiesen, mit welcher ein zehn bis zwölf Pfund schwerer Magnet der Bewegung der Platte folgt, und die Schnur, an weicher er hängt, stark aufdreht.

135) Ich habe ein Paar rohe Versuche gemacht, in der Absicht, Magneto-Elektrisirmaschinen zu verfertigen. Bei einem derselben wurde ein Ring von anderthalb Zoll Breite und zwölf Zoll äußerem Durchmesser, aus dickem Kupferblech geschnitten, so gefaßt, daß er zwischen den Polen einen Magneten rotiren konnte. Der innere wie der äußere Rand ward amalgamirt, und auf jeden, dicht bei den Magnetpolen, ein Conductor gesetzt. Der erregte elektrische Strom erschien indeß am Galvanometer nicht stärker, wenn gar so stark als der von der Scheibe (88.).