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sichtbare Wirkung hervorbringt, sondern nur die Differenz, herrührend von störenden Ursachen.

148) Diese günstigen Resultate ließen mich hoffen, daß die directe magneto-elektrische Vertheilung des Erdmagnetismus versichtbart werden könne; und zuletzt gelang es mir wirklich auf mehreren Wegen. Wurde der eben erwähnte Schraubendraht (141. 6.), ohne den Eisen- oder Stahlstab, in die Richtung der Neigungsnadel gestellt und dann umgekehrt, so war eine schwache Wirkung an der Magnetnadel zu beobachten. Nach zehn- oder zwölfmaliger Umkehrung, in solchen Zeiten, daß die ablenkenden Kräfte, welche die erregten Ströme ausübten, das Moment der Nadel verstärkten (39.), wurde diese bald zu Schwingungen von 80° bis 90° gebracht. Hier waren also, ohne Hülfe einer eisenhaltigen Substanz, durch die directe Vertheilungskraft des Erdmagnetismus, auf ein Metall, das keine der gewöhnlichen magnetischen Erscheinungen zu zeigen vermochte, elektrische Ströme erzeugt worden. Der Versuch gab in jeder Hinsicht dieselben Erscheinungen, welche bei Annäherung des nämlichen Schraubendrahts an einen, oder die beiden Pole eines kräftigen Magnetstabes entstehen (50.).

149) Geleitet durch das bereits (114.) ausgesprochene Gesetz, erwartete ich nun, daß sich alle elektrischen Erscheinungen der rotirenden Scheibe ohne irgend einen andern Magnetismus als den der Erde erzeugen lassen würden. Die oft erwähnte Scheibe (85.) wurde deshalb so aufgestellt, daß sie in einer horizontalen Ebene rotiren konnte. Die magnetische Curve der Erde, d. h. die Neigungslinie (114. Anmerkung), schnitt diese Ebene unter einem Winkel von etwa 70°, welche Lage der Senkrechten nahe genug war, um eine zur Erzeugung elektrischer Ströme hinlänglich kräftige elektro-magnetische Vertheilung zuzulassen.

150) Bei der Rotation dieser Scheibe mußten die Ströme, gemäß dem Gesetze (114. 121.), die Richtung