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geschmeidige Schwefelsilber bietet genau dieselben Erscheinungen dar wie das künstliche.

439) Es giebt meines Wissens außer Schwefelsilber keinen andern Körper, welcher, so lange er heiß ist, hinsichtlich seiner Leitungsfähigkeit für Elektricität von niederer Spannung mit den Metallen verglichen werden kann, und, ganz unähnlich ihnen, diese Fähigkeit beim Erkalten verliert, während sie bei den Metallen im Gegentheil zunimmt. Wahrscheinlich würde man jedoch noch mehre dergleichen finden, wenn man darnach suchte.

440) Magnetkies, Schwefelkies, Arsenikkies, Kupferkies, graues künstliches Schwefelkupfer, künstliches Schwefelwismuth, künstliches Schwefelzinn leiten sämmtlich in der Kälte mehr oder weniger den voltaschen Strom; einige geben, gleich den Metallen, Funken, andere eigenen sich nicht zu dieser starken Wirkung. Sie scheinen in der Wärme nicht besser zu leiten als zuvor; allein ich hatte nicht Zeit genug diesen Punkt näher zu erforschen. Fast alle erhitzten sich bei der Durchleitung des Stroms, und einige zeigten in dieser Hinsicht sehr interessante Erscheinungen. Das Schwefelantimon ist weder heiß noch kalt merklich leitend, gehört aber zu den Substanzen, die geschmolzen leitend werden (402); das Schwefelsilber, und vielleicht noch mancher anderer Körper, wird im starren Zustande zersetzt; allein die Erscheinungen dieser Zersetzung werde ich für die nächste Reihe dieser Untersuchung versparen.

441) Ungeachtet der außerordentlichen Unähnlichkeit des Schwefelsilbers mit den Gasen und Dämpfen kann ich nicht umhin, die Wirkung der Wärme als gleich auf beide zu betrachten, da sie alle dadurch in die Klasse der Elektricitätsleiter versetzt werden, jedoch mit den großen Unterschieden in der Stärke, welche unter den gewöhnlichen Umständen stattfinden. Wenn Gase erhitzt werden, so gewinnen sie an Leitungsfähigkeit sowohl für gemeine als für voltasche Elektricität (271),