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in dieser Hinsicht mit Grotthuß[1]; auch nimmt er an, daß die anziehenden und abstoßenden Wirkungen sich von den Metallflächen aus durch die gesammte Flüssigkeit verbreiten, von einem Theilchen zu einem anderen derselben Art übergehen[2], und von den Polen ab schwächer werden bis zu der Mitte, die nothwendig neutral sey[3]. In Bezug auf diese Abnahme der Kraft mit Zunahme der Entfernung von den Polen sagt er, daß in einem 10'' langen Bogen von Wasser eine Lösung von schwefelsaurem Kali in 4'' Entfernung von dem positiven Pol nicht mehr zersetzt werde, während es der Fall sey, wenn der Abstand von den Polen nur 2'' betrage[4].

484) Als Humphry Davy im J. 1826 abermals über diesen Gegenstand schrieb, äußerte er, daß er an der in seiner Originalabhandlung niedergelegten Fundamentaltheorie nichts zu ändern nöthig finde[5], und er gebrauchte die Ausdrücke Anziehung und Abstoßung anscheinend in gleichem Sinne wie früher[6].

485) Im J. 1807 experimentirten die HH. Riffault und Chompré über denselben Gegenstand. Sie kamen zu dem Schluß, daß der voltasche Strom auf seinem ganzen Laufe Zersetzungen in dem feuchten Leiter hervorrufe, nicht vorübergehend bloß zum Behufe der von Grotthuß und Davy erwähnten Wiederzusammensetzungen, sondern zur Erzeugung bleibender Trennungen der Elemente in der Bahn des Stroms und anderswo als an den Polen. Sie hielten dafür, der negative Strom sammele die Säuren u. s. w. und führe sie zum positiven Pol, während der positive Strom dasselbe Geschäft


  1. Philosoph. Transact. f. 1807, p. 29 und 30.
  2. Ebendaselbst, p. 42.
  3. Ebendaselbst, p. 29.
  4. Ebendaselbst, p. 42.
  5. Ebendaselbst, 1826, p. 383.
  6. Ebendaselbst, p. 389. 407. 415.