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sie diese Elektricität der umgebenden und sie berührenden unzersetzten Masse mittheile, doch während des Uebergangs einen kleinen Ueberschuß von der zuerst von dem Pole empfangenen Art behalte, und vermöge dieser Differenz durch die Flüssigkeit zu dem entgegengesetzten Pole hingetrieben werde[1].

488) Diese Theorie schließt ein, daß die Zersetzung an beiden Polen bei bestimmten Portionen der Flüssigkeit stattfinde, durchaus aber nicht bei den dazwischenliegenden Theilchen. Die letzteren dienen bloß als unvollkommene Leiter, welche, indem sie einen elektrischen Zustand annehmen, die an den Polen stärker elektrisirten Theilchen vermöge einer Reihe gewöhnlicher elektrischer Anziehungen und Abstoßungen in entgegengesetzten Richtungen durch sich hintreiben[2].

489) Hr. A. de la Rive untersuchte diesen Gegenstand näher und machte darüber i. J. 1825 einen Aufsatz bekannt[3]. Er glaubt, Diejenigen, welche die Erscheinungen auf die Anziehungskräfte der Pole bezögen, gäben mehr einen allgemeinen Ausdruck für die Thatsache als eine Erklärung derselben. Er betrachtet die Resultate als Folge einer wirklichen, durch eine Art von Verwandtschaftsspiel bewirkten Verbindung der ganzen oder vielmehr der halben Anzahl der Elemente mit den von den Polen ausgehenden Elektricitäten (a. a. O. p. 200. 202). Der Strom aus dem positiven Pol verbindet sich mit dem Wasserstoff oder den daselbst vorhandenen Basen, und indem er den Sauerstoff oder die Säuren in Freiheit setzt, führt er die Substanzen, mit denen er verbunden


  1. Précis élementaire de physique, 3me Edit. 1824, T. I p. 642.
  2. Ebendaselbst, p. 638. 642.
  3. Ann. de chim. et de phys. T. XXVIII p. 190.