Seite:Experimental-Untersuchungen über Elektricität 05.pdf/33

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so wird der Fall verwickelter, jedoch nicht schwieriger zu begreifen.

521) Es wird hier nicht vorausgesetzt, daß die thätigen Theilchen in einer geraden Linie zwischen den Polen liegen. Die Wirkungslinien, welche man als Repräsentanten der elektrischen Ströme ansehen kann, die eine zersetzt werdende Flüssigkeit durchlaufen, haben in vielen Fällen eine sehr unregelmäßige Gestalt; und selbst in dem einfachsten Fall, daß zwei Drähte oder Spitzen als Pole in einen Tropfen oder eine größere Portion einer Flüssigkeit eingetaucht sind, müssen diese Linien von den Polen aus rasch divergiren; und die Richtung, in welcher die chemische Verwandtschaft zwischen den Theilchen die stärkste Abänderung erleidet (519. 520), wird sich mit der Richtung dieser Linien verändern und beständig mit ihnen übereinstimmen. Allein selbst in Bezug auf diese Linien soll nicht vorausgesetzt seyn, daß die aufeinander wirkenden Theilchen ihnen nothwendig parallel liegen, sondern nur, daß sie im Allgemeinen mit deren Richtung übereinstimmen. Zwei Theilchen, nehmen wir an, werden in ihren gewöhnlichen chemischen Beziehungen zu einander nicht gestört, wenn sie gegen das ihnen benachbarte Stück des elektrischen Stroms in einer senkrechten Linie liegen, dagegen in ihrer Verwandtschaft erhöht, wenn ihre Verbindungslinie nach einer Seite hin gegen den Strom neigt, geschwächt, wenn diese Linie nach der andern Seite hin neigt, und endlich wird der Effect ein Maximum, wenn die Linie dem Strome parallel liegt.

522) Daß die Wirkungen, wie sie auch beschaffen seyn mögen, häufig in schiefen Richtungen stattfinden, erhellt daraus, daß sie sich auf Theilchen erstrecken, die in vielen Fällen nicht in gerader Linie zwischen den Polen