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(wiewohl völlig auf das zuvor gegebene Gesetz zurückführbar) und der in allen übrigen Fällen eintretenden Zersetzung und Leitung so unähnlich, daß ich sie der Gegenwart einer kleinen Menge von Wasser (zu welchem dieses und viele andere Chlorüre eine starke Anziehung haben, so daß wasserhaltige Chlorüre entstehen) oder vielleicht von dem wahren Chlorür, bestehend aus 1 At. von jedem seiner Elemente, zuschreibe (695. 796).

691) Quecksilberjodid auf gleiche Weise untersucht, isolirte deutlich, so lange es starr war, leitete aber im flüssigen Zustand, übereinstimmend mit dem Gesetz der Liquido-Conduction (402); allein es kam keine Zersetzung zum Vorschein. Es erschien kein Jod an der Anode, und kein Quecksilber oder keine andere Substanz an der Kathode. Der Fall bildet also keine Ausnahme von der Regel, daß bloß Verbindungen aus gleich viel Atomen zersetzbar sind; allein es bildet eine, und, wie ich glaube, die einzige Ausnahme von dem Satz, daß alle dem Gesetz der Liquido-Conduction unterworfenen Körper zersetzbar sind. Ich bin jedoch zu glauben geneigt, daß in dem Quecksilberjodid eine Portion Quecksilberjodür gelöst geblieben war, und daß die schwache Leitung von der langsamen Zersetzung des letzteren herrührte. Jodid würde dann als secundäres Resultat an der Anode gebildet werden, und eben so würde das Quecksilber an der Kathode als secundäres Resultat Jodür erzeugen. Diese beiden Körper würden sich aber mit der flüssigen Masse vermischen, und so würde, ungeachtet der fortwährenden Zersetzung, keine wirkliche Trennung erfolgen.

692) Als Quecksilberchlorid dem voltaschen Strom ausgesetzt ward, leitete es im starren Zustande nicht, wohl aber im flüssigen. Ich glaube auch, daß es im letzteren Fall zersetzt wurde; allein es sind hier viele störende Umstände vorhanden, ohne deren nähere Untersuchung sich kein zuverlässiger Schluß ziehen läßt.

693) Gewöhnliches Antimonoxyd im flüssigen Zustande