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der Wirkung des elektrischen Stroms auf die zwischen die Elektroden gebrachten Substanzen nicht einfach, sondern sehr verwickelt seyn kann. Es giebt zwei Arten, auf welche diese Substanzen zersetzt werden können, entweder durch die directe Kraft des elektrischen Stroms oder durch die Wirkung von Körpern, welche dieser Strom zu entwickeln vermag. Es giebt auch zwei Wege, auf welchen sich neue Verbindungen bilden lassen, nämlich durch Verbindung der Substanzen, während sie sich noch im Entstehungszustande befinden (658), direct mit der Substanz der Elektrode, oder durch Verbindung mit denjenigen Körpern, welche, weil sie in dem zersetzt werdenden Leiter enthalten oder ihm beigemengt sind, sich nothwendigerweise an der Anode oder Kathode gegenwärtig befinden. Noch verwickelter wird die Sache dadurch, daß zwei oder drei dieser Actionen gleichzeitig und in verschiedenen Verhältnissen zu einander stattfinden können. Größtentheils lassen sich indeß die Schwierigkeiten durch die bereits angegebenen Grundsätze (747) beseitigen.

778) Gebraucht man wäßrige Lösungen von den Körpern, so sind die secundären Resultate ungemein häufig. Selbst wenn das Wasser nicht in großer Menge, sondern nur als das zur Verbindung gehörige zugegen ist, erfolgen oft noch secundäre Resultate. So z. B. ist es sehr möglich, daß bei H. Davy’s Zersetzung der Hydrate von Kali und Natron ein Theil des erzeugten Kaliums das Resultat einer secundären Wirkung war. Daraus entspringt auch das häufige Verschwinden von Sauerstoff und Wasserstoff, welche sonst entwickelt worden seyn würden. Wenn in wäßrigen Lösungen an der Kathode kein Wasserstoff erscheint, so ist dieß vielleicht immer Anzeige, daß eine secundäre Wirkung daselbst stattfand.