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Taf. I Fig. 6

922) Man könnte auf den ersten Blick vermuthen, ein leitender, aber nicht elektrolytischer, Körper vermöge die dritte Substanz zwischen dem Zink und Platin abzugeben, und wahr ist es, daß es dergleichen giebt, welche fähig sind, eine chemische Wirkung auf die Metalle auszuüben. Sie müssen jedoch aus den Metallen selbst genommen werden, denn außer diesen und der Kohle giebt es keine Substanzen dieser Art. Um diesen Gegenstand durch einen Versuch zu entscheiden, machte ich die folgende Vorrichtung. Von geschmolzenem Zinn brachte ich so viel in eine V-förmig gebogene Röhre, daß deren Arme zur Hälfte gefüllt wurden (Fig. 6 Taf. I) und steckte darauf zwei dicke Platindrähte bis zu einer gewissen Tiefe in das Zinn, ließ nun das Ganze erkalten, und verband die Enden und mit einem empfindlichen Galvanometer. Darauf erhitzte ich bei die Röhre auf’s Neue, während der Arm kalt gelassen wurde. Sogleich wurde das Galvanometer durch den thermoelektrischen Strom ergriffen. Ich steigerte die Hitze bei fortwährend, bis endlich Zinn und Platin sich daselbst verbanden, was bekanntlich unter einer starken chemischen Action und lebhafter Erglühung geschieht; allein dennoch wurde die Wirkung auf das Galvanometer nicht im Mindesten dabei erhöht. Während der ganzen Zeit war keine andere Ablenkung zu beobachten als die von dem thermo-elektrischen Strom herrührende. Wiewohl hier also ein Leiter, und zwar ein chemisch auf das Zinn wirkender, angewandt wurde, ließ sich doch, da derselbe kein Elektrolyt war, nicht die geringste Wirkung eines elektrischen Stroms verspüren (947).


oder ihnen proportional wäre. Die zuweilen auftretende Elektricität ist der kleinst mögliche Bruch von der, welche die thätige Substanz erzeugen kann, wenn sie zu einer voltaschen Wirkung vorgerichtet wird; wahrscheinlich ist sie von dieser nicht 1/100000, selbst nicht 1/1000000, und sehr wahrscheinlich stammt sie aus einer ganz anderen Quelle her.