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fortwährend durch die Glaubersalzlösung ging, die nur in zwei Lagen Lackmus- und Kurkumä-Fließpapier enthalten war. Nach Verlauf dieser Zeit ergab sich aus der Zersetzung der an der zweiten Zersetzungsstelle befindlichen Jodidlösung, daß der Strom noch überging und zwölf Stunden lang übergegangen war, doch hatte sich keine Spur von Säure oder Alkali aus dem schwefelsauren Natron abgeschieden.

977) Aus diesen Versuchen kann, glaube ich, geschlossen werden, daß eine Lösung von schwefelsaurem Natron einen Elektricitätsstrom zu leiten vermag, welcher unfähig ist dieß Salz zu zersetzen; daß dieß Salz im Zustande der Lösung, wie das Wasser, eine gewisse elektrolytische Intensität zu seiner Zersetzung erfordert, und zwar eine weit höhere, als das Jodkalium in einem ähnlichen Zustand von Lösung.

978) Ich experimentirte nun mit Körpern, die durch Schmelzung zersetzbar gemacht werden, und zwar zuerst mit Chlorblei. Der Strom wurde durch Schwefelsäure, ohne Salpetersäure, zwischen einer Zink- und einer Platinplatte erregt (Fig. 15), und dann successiv geleitet durch etwas Chlorblei, geschmolzen auf Glas bei , durch ein mit Jodkaliumlösung befeuchtetes Papier bei , und durch ein Galvanometer bei . Der Draht war von Platin. Bei dieser Vorrichtung zeigten die Zersetzung bei , und die Ablenkung bei , daß ein Strom überging, allein bei kam keine Zersetzung zum Vorschein, selbst nicht als bei eine metallische Communication hergestellt ward. Der Versuch wurde mit gleichem Erfolge mehrmals wiederholt, und ich schließe daraus, daß in diesem Fall der Strom nicht intensiv genug war, um das Chlorblei zu zersetzen, und ferner, daß das geschmolzene Chlorblei, wie das Wasser (974) einen elektrischen Strom zu leiten vermag, der nicht so intensiv ist als zu seiner Zersetzung erfordert wird.

Taf. I Fig. 15

979) Nun wurde Chlorsilber statt des Chlorbleis