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Mit zwei Zwischenplatten wurde ein noch stärkerer Strom erhalten, und mit einer einzigen ein recht starker. Indeß war die Wirkung dieser Platten, genommen nach der Ordnung ihrer Dazwischensetzung, sehr ungleich, wie zu erwarten stand; denn die erste verzögerte den Strom mehr als die zweite, die zweite mehr als die dritte etc.

Taf. I Fig. 27

1019) Bei diesen Versuchen wurde sowohl amalgamirtes als nicht amalgamirtes Zink angewandt, allein im Allgemeinen mit gleichem Erfolg.

1020) Die eben beschriebenen Verzögerungs-Effecte wurden gänzlich geändert, wenn mit der Natur der Flüssigkeit zwischen den Platten eine Veränderung vorgenommen wurde, sey es in den sogenannten Erregungs- oder in den Verzögerungs-Zellen. Wenn man z. B. die erregende Kraft ungehindert ließ, nämlich nach wie vor reine verdünnte Schwefelsäure in den Erregungszellen anwandte, aber zu der Flüssigkeit in den Verzögerungszellen etwas Salpetersäure hinzusetzte, so wurde der Durchgang des Stroms sehr viel erleichtert. Wenn z. B. in dem Versuch mit Einem erregenden Plattenpaare und Einer Zwischenplatte (1011), Fig. 20, einige Tropfen Salpetersäure zu dem Inhalt der Zelle II hinzugesetzt wurden, ging der elektrische Strom mit bedeutender Stärke über (wiewohl er aus anderen Ursachen (1036. 1040) bald abnahm) und denselben guten Erfolg bewirkte die Salpetersäure bei Anwendung mehrer Zwischenplatten.

1021) Dieß scheint eine Folge davon zu seyn, daß die Schwierigkeit der Zersetzung des Wassers vermindert ist, wenn dessen Wasserstoff, statt frei ausgetrieben werden zu müssen, auf den Sauerstoff der Salpetersäure zur Bildung eines secundären Products an der Kathode übertragen werden kann, wie hier (752). Denn gemäß den schon (913) ausgesprochenen Ansichten von dem elektrischen Strom und dessen Wirkung widersteht das Wasser nun nicht mehr der Zersetzung mit dem vollen Betrag