Seite:Experimental-Untersuchungen über Elektricität 09.pdf/22

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vertheilend auf einander einwirkende Ströme darbot, gab einen helleren Funken als die Verknüpfung von I und III, wo die beiden Ströme ihren wechselseitigen Einfluß nicht ausüben konnten; allein der Unterschied war nicht so groß als ich erwartet hatte.

1100) So beweisen denn alle Erscheinungen, daß die Wirkungen von einer Vertheilung herrühren, die im Augenblick der Hemmung des Hauptstromes eintritt. Einmal glaubte ich, sie entsprängen aus einer anhaltenden Wirkung während der Fortdauer des Stroms, und erwartete, daß ein Stahlmagnet, in gehöriger Lage in einen Schraubendraht gebracht, einen ähnlichen Einfluß wie das weiche Eisen ausüben und also die Wirkung verstärken würde. Allein dieß ist nicht der Fall, denn harter Stahl oder ein Magnet, in den Schraubendraht gebracht, ist nicht so wirksam als weiches Eisen, noch macht es einen Unterschied, wie der Magnet in den Schraubendraht gelegt wird. Die Gründe hievon sind einfach die, daß die Wirkung nicht von einem permanenten Zustand des (eisernen oder stählernen. P.) Kerns (core), sondern von einer Veränderung seines Zustands abhängt, und daß der Magnet oder harte Stahl seinen Zustand im Moment der Aufhebung des Contacts nicht so rasch wie weiches Eisen verändern kann; daher ist es denn auch in der Hervorrufung eines Elektricitätsstroms durch Vertheilung nicht so wirksam wie dieses[1].




1101) Da ein elektrischer Strom im Momente seines Beginns mit gleicher Stärke vertheilend wirkt, wie im Momente seines Aufhörens (10. 26) nur in entgegengesetzter Richtung, so mußte die Herleitung der in Rede stehenden Erscheinungen von einer vertheilenden Wirkung zu der Folgerung führen, daß entsprechende, aber


  1. Bei Bewegung würde aber natürlich der Stahlmagnet wie weiches Eisen wirken.
    P.