Seite:Experimental-Untersuchungen über Elektricität 11.pdf/61

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mit Apparat I durch eine schnelle Berührung, und maaß den Rückstand in Apparat II. Wenn, theoretisch genommen, ein schneller Contact zwischen den beiden Apparaten eine Theilung zu gleicher Spannung bewirken sollte, doch ohne merklichen Verlust wegen Leitungsvermögen des Apparats I, und dennoch Apparat II eine Ladung von größerer Spannung als die Hälfte der ursprünglichen behielt, so mußte dieß anzeigen, daß das Terpenthinöl ein geringeres specifisches Vertheilungsvermögen als die Luft besaß; oder, wenn er unter dem mittleren Spannungszustand geladen blieb, so mußte es andeuten, daß die Flüssigkeit ein größeres Vertheilungsvermögen besaß. Bei einem Versuche dieser Art gab Apparat II, für seine Ladung vor der Theilung mit Apparat I, 390°, nach derselben 175°, was weniger ist als die Hälfte von 390°. Die Ladung von 175° abermals getheilt, gab 79°, was auch weniger als die Hälfte ist. Die Ladung von 79° noch einmal getheilt, fiel sie auf 36°, ebenfalls weniger als die Hälfte von 79°. Das sind die besten Resultate, welche ich erhalten konnte. Sie sind nicht unvereinbar mit der Annahme, daß das Terpenthinöl ein größeres specifisches Vertheilungsvermögen als die Luft habe; allein sie beweisen es nicht, weil das Verschwinden von mehr als der Hälfte der Ladung bloß von dem Leitungsvermögen der Flüssigkeit herrühren konnte.

1282. Steinöl. – Diese Flüssigkeit gab Resultate von ähnlicher Art und Richtung als das Terpenthinöl.

1283. Jetzt kamen die für das specifische Vertheilungsvermögen interessantesten Substanzen an die Reihe, nämlich die Gase. Sie sind so eigenthümlich construirt und durch viele so auffallende physikalische und chemische Beziehungen mit einander verknüpft, daß ich merkwürdige Resultate von ihnen erwartete. Zuerst wurde Luft in verschiedenen Zuständen zu den Versuchen angewandt.