merkliche Veränderung in den Angaben des Voltameters hervorbringen (739). Reines Ammoniak bewirkt nichts, wohl aber kohlensaures. Aetzende und kohlensaure Alkalien geben eine schöne Wirkung. Schwefelsaures Natron, Salpeter (753) und viele andere lösliche Salze wirken stark. Quecksilbercyanid und Quecksilberchlorid, Jod, Gummi und Zucker zeigen im Voltameter keine Wirkung. In vielen Fällen wird die hinzugefügte Substanz entweder direct oder indirect angegriffen, und dann sind die Erscheinungen verwickelter; dergleichen Substanzen sind Salzsäure (758), lösliche Protochloride (766), Jodide (769), Salpetersäure (752) u. s. w. In anderen Fällen ist die hinzugefügte Substanz für sich kein Leiter der Kräfte der Volta’schen Batterie, und dennoch giebt und empfängt sie Kraft (power), wenn sie mit Wasser vermischt ist. Hr. De la Rive hat dies Resultat bei der schwefligen Säure[1], beim Jod und Brom beobachtet[2]; Arsenikchlorür verhält sich eben so. Ein weit auffallenderes Beispiel von solchem Einfluß bietet die Schwefelsäure dar (681); und wahrscheinlich verhält sich auch so die Phosphorsäure.
1356. In den Fällen, wo jene Körper an sich keine Veränderung erleiden, wie Schwefelsäure (und vielleicht in allen Fällen) könnte es scheinen, als afficirten sie das Wasser in seinem Leitungsvermögen bloß als Elektrolyt; denn es mag wenig oder viel erhöht seyn, so ist doch die Zersetzung proportional der durchgehenden Elektricitätsmenge (727. 730), und die Ueberführung entspringt also aus elektrolytischer Entladung. Dieß stimmt überein mit der in Betreff des Wassers schon angegebenen Thatsache (984), daß das Leitungsvermögen nicht erhöht wird für eine Elektricität von geringerer Kraft
Michael Faraday: Zwölfte Reihe von Experimental-Untersuchungen über Elektricität. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1839, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Experimental-Untersuchungen_%C3%BCber_Elektricit%C3%A4t_12.pdf/21&oldid=- (Version vom 31.7.2018)