Seite:Experimental-Untersuchungen über Elektricität 12.pdf/40

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welche diese Körper darbieten, nichts, was der Theorie widerspräche. Nehmen wir drei Dielectrica, wie Luft, Terpenthinöl und Schellack, gebrauchen dieselben Kugeln oder Conductoren bei denselben Zwischenräumen in diesen Substanzen, und erhöhen die Intensität der Induction, bis eine Entladung stattfindet, so ergiebt sich, daß sie in der Flüssigkeit mehr als in dem Gase, und in dem Starren mehr als in dem Flüssigen erhöht werden muß. Dieß ist nicht unvereinbar mit der Theorie; denn mit der Flüssigkeit, obgleich sich deren Theilchen fast eben so leicht als die des Gases bewegen, werden viel mehr Theilchen in einen gegebenen Zwischenraum eingeführt, und was diesen Umstand betrifft, so tritt bei Anwendung eines starren Körpers der nämliche Fall ein. Ueberdieß wird die Cohäsion des gebrauchten Körpers einigen Einfluß ausüben; denn wiewohl die Erzeugung des Polarisationszustandes in dem Theilchen eines starren Körpers durch dessen Starrheit oder durch andere Umstände nicht verhindert, sondern im Gegentheil in einigen Fällen selbst befördert werden mag (1163. 1344), so kann doch die Starrheit einen Einfluß auf die endliche Vernichtung desselben ausüben (just so wie sie Entladung in einem Elektrolyten verhindert) und so ein weit größeres Steigen der Vertheilungs-Intensität zulassen.

1404. Ueberdieß finden sich in der Fähigkeit zur Annahme des Polarisationszustandes und so auch in der zur Entladung nothwendigen Erhöhung dieser Polarität sehr wahrscheinlich specifische Verschiedenheiten bei den starren und flüssigen Körpern. Eine analoge Verschiedenheit in dem specifischen Vertheilungsvermögen ist bereits für ein Paar Substanzen (1278) in dem letzten Aufsatz nachgewiesen. Solch eine Verschiedenheit würde selbst die verschiedenen Grade des Isolations- und Leitungsvermögens verschiedener Körper erklären, und wenn sie vorhanden wäre, dem Argument zu Gunsten der Moleculartheorie