Seite:Experimental-Untersuchungen über Elektricität 12.pdf/50

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(Platinflächen würden besser gewesen seyn) und unter gewöhnlichem Druck erhalten. In Luft haben die Funken jenes intensive Licht und jene blaue Farbe, welche so bekannt sind, und wenn die übergehende Elektricitätsmenge nicht groß ist, haben sie oft schwache oder dunkle Stellen in ihrem Laufe. In Stickgas sind sie sehr schön, im Allgemeinen von gleichem Ansehen wie in der Luft, doch entschieden von mehr blauer und purpurrother Farbe, und, wie mir schien, merkwürdig laut (sonorous). In Sauerstoff waren die Funken weißer als in Luft oder Stickgas, doch, glaube ich, nicht so glänzend. In Wasserstoff hatten sie eine feine Carmoisinfarbe, nicht wegen dessen Lockerheit, denn die Farbe verschwand beim Verdünnen der Atmosphäre (1459)[1]; das Geräusch war in diesem Gase sehr schwach, doch dieß ist eine Folge der physischen Beschaffenheit des letzteren[2]. In Kohlensäuregas war die Farbe der in Luft ähnlich, doch mit Beimischung von etwas Grün. Die Funken waren von merkwürdig unregelmäßiger Gestalt, mehr als in gemeiner Luft; sie konnten auch, bei Gleichheit in Größe der Kugel u. s. w., von größerer Länge als in Luft erhalten werden, indem das Gas eine besondere Leichtigkeit zeigte, die Entladung in Form von Funken übergehen zu lassen. Im Salzsäuregas war der Funke fast weiß, durch und durch gleich hell, nirgends jene dunkeln Stellen zeigend, welche in Luft, Stickgas und andern Gasen vorkommen. Das Gas war trocken, und während des ganzen Versuchs blieb die Oberfläche des Glases inwendig vollkommen trocken und hell. In Steinkohlengas war der Funke zuweilen grün, zuweilen roth, zuweilen an einer Stelle grün, und an einer andern roth. Auch kommen in der Linie des Funkens


  1. Van Marum sagt, sie seyen in Wasserstoff ungefähr vier Mal so lang als in Luft, Vol. I, p. 122.
  2. Leslie.