Seite:Experimental-Untersuchungen über Elektricität 12.pdf/9

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und es scheint mir, daß wir, so weit es die ersten Vertheilungsphänomene betrifft, die Luft an dem Zwischenraum (Fig.  1. Taf.  I.) mit dem Entladungsdraht vergleichen, und ungeachtet der Verschiedenartigkeit der zuletzt erfolgenden Entladung[1], als zwei Körper von gleicher Alt und nach denselben Principien wirkend betrachten können, eben so als wir nach Coulomb’s Untersuchungen[2] verschiedene zu demselben Isolations-Effect erforderliche Längen von verschiedenen isolirenden Körpern mit einander vergleichen.

1332. Dieser Vergleich wird noch auffallender, wenn wir den Versuch von Harris betrachten, in welchem ein feiner Draht in einer mit verdünnter Luft erfüllten Glaskugel ausgespannt ist[3]. Als er durch diese zusammengesetzte Vorrichtung von Metall und verdünnter Luft eine Ladung sandte, ging eben so viel, wenn nicht mehr Elektricität durch die letztere als durch das erstere. In der Luft, verdünnt wie sie war, ging ohne Zweifel der Entladung eine Vertheilung voran (1284), und meiner Meinung nach zeigen alle Umstände an, daß dasselbe auch mit dem Metall der Fall war; daß in der That beide Media di-elektrisch waren, und in Folge der Wirkung aus gleichen Ursachen gleiche Effecte zeigten, der einzige Unterschied bei den angewandten Substanzen nur ein quantitativer war.

1333. Nach diesen Principien zu urtheilen, kann die Geschwindigkeit der Entladung bedeutend verändert werden, wenn man die Umstände beachtet, die bei der Entladung durch Wallrath oder Schwefel Veränderungen bewirken. So z. B. muß sie variiren mit der Spannung oder Intensität der ersten Treibkraft (urging force) (1234. 1240), und diese Spannung ist Ladung und Vertheilung.


  1. Diese wird späterhin (1348) betrachtet werden.
  2. Mém. de l’acad. 1785, p. 612 oder Encyclop. Britan. Suppl. Vol. I p. 611.
  3. Philosoph. Transact. f. 1834, p. 242.