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die zur Hebung einer Flüssigkeitssäule gebraucht wird (1598), so zeigt die Gestalt des Tropfens Ströme an, die in der Flüssigkeit in den durch die Pfeile (Fig. 27) angedeuteten Richtungen gehen.

1600. Bei diesen Erscheinungen zeigt sich ein sehr merkwürdiger Umstand, nämlich daß eine positive geladene Kugel eine weit höhere und breitere Säule von Terpenthinöl hebt, als eine negativ geladene. Ohne Zweifel hängt dieß zusammen mit dem schon erwähnten Unterschied zwischen positiver und negativer Wirkung (1480. 1525), und es trägt viel zur Stütze der Ansicht bei, daß dieser Unterschied mehr den Theilchen des Di-elektricums, als den geladenen Leitern zuzuschreiben ist, und von der Polarisationsart dieser Theilchen abhängt (1503. 1523).


1601. Sobald Ströme in isolirenden Di-elektricis vorhanden sind, bewirken sie wirklich eine Entladung, und es ist wichtig zu bemerken, obschon sehr natürlich, daß es gleichgültig ist, in welcher Richtung die Ströme oder Theilchen wandern, da mit umgekehrter Richtung ihr Zustand auch umgekehrt ist. Diese Veränderung läßt sich, sowohl in Luft als Terpenthinöl, zwischen zwei gegenüberstehenden und in Beziehung gesetzten Stäben leicht bewirken; denn wenn eine isolirte Kugel mit einem der Stäbe verknüpft und seinem Ende nahe gebracht wird, so richtet sie den Strom von dem gegenüberstehenden Ende her gegen sich.

1602. Oft kommen beide Ströme zugleich vor, z. B. wenn beide Enden Büschel bilden, und häufig, wenn sie glimmen (1531). In solchen Fällen begegnen und entladen einander alle oder viele der geladenen Theile (1548. 1612). Hält man eine rauchende Wachskerze auf dem Ende eines isolirenden Stabs gegen den geladenen ersten Conductor, so bilden sich oft zwei Ströme, die sich