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IX. Verhalten des luftleeren Raums zu elektrischen Erscheinungen.

1613. Es würde seltsam seyn, wenn eine Theorie, die alle Erscheinungen der Isolation und Leitung, d. h. alle elektrischen Erscheinungen, auf eine Wirkung angränzender Theilchen bezieht, den als möglich vorausgesetzten Fall eines Vacuum zu vernachlässigen gezwungen wäre. Angenommen, daß ein Vacuum hervorgebracht werden könnte, würde es in der That sehr interessant seyn zu wissen, wie es sich zu den elektrischen Erscheinungen verhalte; und, da Schellack und Metall einander direct entgegengesetzt sind, ob, wenn ein Vacuum beiden gegenübergestellt wird, keine Leitung oder Vertheilung durch dasselbe hin stattfinde. Morgan sagt, ein Vacuum leite nicht[1]. H. Davy schloß aus seinen Untersuchungen, daß, so vollkommen er ein Vacuum darstellen konnte, es leite; allein er betrachtete die von ihm dargestellten Vacua nicht als absolut[2]. Bei dergleichen Versuchen glaube ich die leuchtende Entladung hauptsächlich an der Innenfläche des Glases beobachtet zu haben, und es scheint nicht ganz unwahrscheinlich, daß, wenn das Vacuum nicht leitet, es doch die ihn begränzende Glasoberfläche thut.


  1. Phil. Transact. 1785, p. 272.
  2. Ebendaselbst, 1822, p. 64.