Seite:Experimental-Untersuchungen über Elektricität 30.pdf/15

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und Abstoßung beinahe einander gleich waren. Es war sehr leicht in jedem dieser Media eine Lage für den Krystall zu finden (durch Drehung desselben um seine lothrechte Axe) in welcher er weder angezogen noch abgestoßen ward. Ein zweiter und ein dritter Krystall, ebenso auf die Waage gebracht, gaben genau dieselben Resultate.

3391. Das rothe Cyaneisenkalium ist ein so paramagnetischer Krystall, daß er in allen Lagen im Raum angezogen wird. Ich wandte mich daher zum Kalkspath, welcher, obwohl diamagnetisch in Luft, es nicht nothwendig im Raume ist, weil die Luft, wegen ihres Sauerstoffs, ein diamagnetischer Körper ist (2791). Da ich eine Kalkspathkugel besitze, die mir Prof. W. Thomson gegeben hat, so versuchte ich sie erst in Wasser und fand, daß, die optische Axe mochte aequatorial oder axial in Bezug auf das Magnetfeld gestellt seyn, die Kugel angezogen wurde, obwohl im ersteren Falle mehr als in dem letzteren. Folglich ist der Körper weniger diamagnetisch als Wasser und nähert sich so einem Vacuum. Um ihn mit einem Vacuum zu vergleichen, wandte ich Kohlensäure als Medium an[1], fand aber, daß er in beiden Lagen abgestoßen wurde. Folglich kann seine Differential-Weite (differential-range) als Magnekrystall nicht die im bloßen Raum ausgeübte Magnetkraft einschließen.

3392. In Alkohol wird die Kugel in allen Lagen abgestoßen; daher würde es leicht seyn, durch Zusatz von Alkohol oder etwas Eisenvitriol-Lösung eine Flüssigkeit zu erhalten, die an Kraft zwischen den Kräften der Kugel in ihren beiden Lagen stände.

3393. Allein wiewohl reiner Kalkspath keinen Raum einschließt (will not include space), so ist es doch wahrscheinlich, daß man durch Versuche einige Krystalle finden werde, die es thun. Ich besitze verschiedene Exemplare von Kalkspath, welche kleine Antheile von Eisen enthalten; sie sind magnekrystallinisch und stellen sich im


  1. Royal Institution proceedings 21. Jan. 1853 p. 233 oder Erperimental researches 8°. Vol. III. p. 502.