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der untere Theil ging durch ein Loch in den Magnettisch und konnte von unten durch eine Weingeistlampe erhitzt werden. Für höhere Temperaturen wurde zu diesen Bädern meistens Oel angewandt, bisweilen auch Wasser, und dann wurde dasselbe mit Oel übergossen, um Verdampfung zu verhüten und die Erzeugung von Strömen zu verringern. An dem einen Ende wurde in dieß Bad ein Thermometer eingetaucht, damit es dessen Temperatur angebe.

3396. Ein Kupfercylinder, 1,1 Zoll im Durchmesser und 3 Zoll in Tiefe, verschlossen am Boden und erweitert am oberen Rande, so daß er auf den Rändern der Badewanne (bath) ruhen konnte, diente zur Aufnahme des Mediums, entweder Camphine, Wasser oder Oel, welches den Krystall oder sonstigen magnetischen Gegenstand umgab. Nothwendig bildeten sich Ströme in der Flüssigkeit, wenn sie erwärmt oder erkaltet wurde; es kam darauf an dieselben um den zu beobachtenden Gegenstand möglichst zu verringern und die beschriebene Vorrichtung erwies sich zu diesem Zweck sehr nützlich. Es war auch nöthig die im Cylinder angewandte Flüssigkeit sehr rein und frei von allen Fasern und fremdartigen Stoffen zu halten, damit die Bewegung des eingetauchten Gegenstandes nicht gehindert würde.

3397. Wegen der relativen Lage des Thermometers und des zu beobachtenden Gegenstandes ist einleuchtend, daß gleichzeitig das ersteres bei steigender Temperatur wärmer, und bei sinkender Temperatur kälter als letzterer seyn wird. Der Einfluß dieses Umstandes wurde bei vielen der Versuche beobachtet (3108); allein da der der Abkühlung viel langsamer und bei weitem regelmäßiger als der der Erwärmung war, so wurden die hauptsächlichsten Beobachtungen bei sinkender Temperatur gemacht. Die größte Fehlerquelle lag in den Strömen, und diese konnte nur, und nur theilweise durch viele und langsame Beobachtungen entfernt werden. Oft zeigten sich bei den Strömen vorwaltende Richtungen, allein diesem wurde zu großem Maaße abgeholfen durch Beobachtungen in zwei Lagen, d. h. bei den Umschlagepunkten. Für niedrigere Temperaturen gebrauchte