Seite:Faust II (Goethe) 091.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Faust.

Was Raub! Bin ich für nichts an dieser Stelle!

6550
Ist dieser Schlüssel nicht in meiner Hand!

Er führte mich, durch Graus und Wog’ und Welle
Der Einsamkeiten, her zum festen Stand.
Hier faß ich Fuß! Hier sind es Wirklichkeiten,
Von hier aus darf der Geist mit Geistern streiten,

6555
Das Doppelreich, das große, sich bereiten.

So fern sie war, wie kann sie näher seyn!
Ich rette sie und sie ist doppelt mein.
Gewagt! Ihr Mütter! Mütter müßt’s gewähren!
Wer sie erkennt der darf sie nicht entbehren.

Astrolog.

6560
Was thust du Fauste! Fauste! – Mit Gewalt

Faßt er sie an, schon trübt sich die Gestalt.
Den Schlüssel kehrt er nach dem Jüngling zu,
Berührt ihn! – Weh uns, Wehe! Nu! im Nu!
(Explosion, Faust liegt am Boden. Die Geister gehen in Dunst auf.)

Mephistopheles
(der Fausten auf die Schulter nimmt).
Da habt ihr’s nun! mit Narren sich beladen

6565
Das kommt zuletzt dem Teufel selbst zu Schaden.
(Finsterniß, Tumult.)

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Tübingen 1832, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_II_(Goethe)_091.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)