Seite:Faust II (Goethe) 142.jpg

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     Welch ein Aechzen, welch Gestöhn

     Dringt herauf zu unsern Höhn!
     Alle sind sie schon ertödtet,

7665
     See von ihrem Blut geröthet;

     Mißgestaltete Begierde
     Raubt des Reihers edle Zierde.
     Weht sie doch schon auf dem Helme
     Dieser Fettbauch-Krummbein-Schelme.

7670
     Ihr Genossen unsres Heeres,

     Reihenwanderer des Meeres,
     Euch berufen wir zur Rache
     In so nahverwandter Sache.
     Keiner spare Kraft und Blut,

7675
     Ewige Feindschaft dieser Brut!

(Zerstreuen sich krächzend in den Lüften.)

Mephistopheles
(in der Ebene).
Die nordischen Hexen wußt’ ich wohl zu meistern,
Mir wird’s nicht just mit diesen fremden Geistern.
Der Blocksberg bleibt ein gar bequem Local,
Wo man auch sey, man findet sich zumal.

7680
Frau Ilse wacht für uns auf ihrem Stein,

Auf seiner Höh’ wird Heinrich munter seyn,
Die Schnarcher schnauzen zwar das Elend an,
Doch alles ist für tausend Jahr gethan.
Wer weiß denn hier nur wo er geht und steht,

7685
Ob unter ihm sich nicht der Boden bläht?

Ich wandle lustig durch ein glattes Thal

Und hinter mir erhebt sich auf[1] einmal

  1. Vorlage: anf
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Tübingen 1832, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_II_(Goethe)_142.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)