Die Phorkyaden! Wage dich zum Ort,
Und sprich sie an, wenn dich nicht schauert.
Mephistopheles.
Warum denn nicht! – Ich sehe was, und staune!
Dergleichen hab’ ich nie gesehn,
Die sind ja schlimmer als Alraune.…
Wird man die urverworfnen Sünden
Im mindesten noch häßlich finden,
Wir litten sie nicht auf den Schwellen
Der grauenvollsten unsrer Höllen.
Hier wurzelt’s in der Schönheit Land,
Das wird mit Ruhm antik genannt.…
Sie zwitschern pfeifend, Fledermaus-Vampyren.
Phorkyaden.
Gebt mir das Auge, Schwestern, daß es frage,
Wer sich so nah an unsre Tempel wage.
Mephistopheles.
Verehrteste! Erlaubt mir euch zu nahen
Ich trete vor, zwar noch als Unbekannter,
Doch, irr’ ich nicht, weitläufiger Verwandter.
Altwürdige Götter hab’ ich schon erblickt,
Vor Ops und Rhea tiefstens mich gebückt;
Ich sah sie gestern[1] – oder ehegestern;
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: gesteru
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Tübingen 1832, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_II_(Goethe)_155.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)