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So viele Kisten schlepp’ ich her,
Von leblosem Leben richte zu.
Der Eisenkisten hab’ ich mehr;
Erlaube mich auf deiner Bahn
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Und Schatzgewölbe füll’ ich an.
Denn du bestiegest kaum den Thron,
So neigen schon, so beugen schon
Verstand und Reichthum und Gewalt
Sich vor der einzigen Gestalt.
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Das alles hielt ich fest und mein, Nun aber lose, wird es dein,
Ich glaubt’ es würdig, hoch und baar,
Nun seh’ ich, daß es nichtig war.
Verschwunden ist was ich besaß,
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Ein abgemähtes welkes Gras. O gib mit einem heitern Blick
Ihm seinen ganzen Werth zurück!
Faust.
Entferne schnell die kühn erworbne Last,
Zwar nicht getadelt aber unbelohnt.
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Schon ist ihr alles eigen was die BurgIm Schoß verbirgt, Besondres ihr zu bieten
Ist unnütz. Geh’ und häufe Schatz auf Schatz
Geordnet an. Der ungeseh’nen Pracht
Erhabnes Bild stell’ auf! Laß die Gewölbe
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Wie frische Himmel blinken, ParadieseVon leblosem Leben richte zu.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Tübingen 1832, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_II_(Goethe)_216.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Tübingen 1832, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_II_(Goethe)_216.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)