Seite:Faust II (Goethe) 242.jpg

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     Und der Tod

     Ist Gebot,

9890
     Das versteht sich nun einmal.


Helena, Faust und Chor.
     Welch Entsetzen! welches Grauen!
     Ist der Tod denn dir Gebot?

Euphorion.
     Sollt’ ich aus der Ferne schauen?
     Nein! ich theile Sorg’ und Noth.

Die Vorigen.

9895
     Uebermuth und Gefahr!

     Tödtliches Loos.

Euphorion.
     Doch! – und ein Flügelpaar
     Faltet sich los!
     Dorthin! Ich muß! ich muß!

9900
     Gönn’t mir den Flug!

(Er wirft sich in die Lüfte, die Gewande tragen ihn einen Augenblick, sein Haupt strahlt, ein Lichtschweif zieht nach.)

Chor.
     Ikarus! Ikarus!
     Jammer genug.

(Ein schöner Jüngling stürzt zu der Eltern Füßen, man glaubt in dem Todten eine bekannte Gestalt zu erblicken; doch das Körperliche verschwindet sogleich, die Aureole steigt wie ein Komet zum Himmel auf, Kleid, Mantel und Lyra bleiben liegen.)
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Tübingen 1832, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_II_(Goethe)_242.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)