Seite:Faust I (Goethe) 024.jpg

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Dreht sich umher der Erde Pracht;
Es wechselt Paradieses-Helle
Mit tiefer schauervoller Nacht;

255
Es schäumt das Meer in breiten Flüssen

Am tiefen Grund der Felsen auf,
Und Fels und Meer wird fortgerissen
In ewig schnellem Sphärenlauf.

Michael.
Und Stürme brausen um die Wette

260
Vom Meer aufs Land vom Land aufs Meer,

Und bilden wüthend eine Kette
Der tiefsten Wirkung rings umher.
Da flammt ein blitzendes Verheeren
Dem Pfade vor des Donnerschlags.

265
Doch deine Boten, Herr, verehren

Das sanfte Wandeln deines Tags.

Zu Drey.
Der Anblick giebt den Engeln Stärke
Da keiner dich ergründen mag,
Und alle deine hohen Werke

270
Sind herrlich wie am ersten Tag.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie erster Teil. Tübingen: Cotta. 1808, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_I_(Goethe)_024.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)