Seite:Faust I (Goethe) 115.jpg

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Laß nur in Blend- und Zauberwerken
Dich von dem Lügengeist bestärken,

1855
So hab’ ich dich schon unbedingt –

Ihm hat das Schicksal einen Geist gegeben,
Der ungebändigt immer vorwärts dringt,
Und dessen übereiltes Streben
Der Erde Freuden überspringt.

1860
Den schlepp’ ich durch das wilde Leben,

Durch flache Unbedeutenheit,
Er soll mir zappeln, starren, kleben,
Und seiner Unersättlichkeit
Soll Speis’ und Trank vor gier’gen Lippen schweben;

1865
Er wird Erquickung sich umsonst erflehn,

Und hätt’ er sich auch nicht dem Teufel übergeben,
Er müßte doch zu Grunde gehn!

Ein Schüler tritt auf.

Schüler.
Ich bin alhier erst kurze Zeit,
Und komme voll Ergebenheit,

1870
Einen Mann zu sprechen und zu kennen,

Den alle mir mit Ehrfucht nennen.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie erster Teil. Tübingen: Cotta. 1808, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_I_(Goethe)_115.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)