Seite:Faust I (Goethe) 134.jpg

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In lustige Gesellschaft bringen,

2160
Damit du siehst, wie leicht sich’s leben läßt.

Dem Volke hier wird jeder Tag ein Fest.
Mit wenig Witz und viel Behagen
Dreht jeder sich im engen Zirkeltanz,
Wie junge Katzen mit dem Schwanz.

2165
Wenn sie nicht über Kopfweh klagen,

So lang’ der Wirth nur weiter borgt,
Sind sie vergnügt und unbesorgt.

Brander.
Die kommen eben von der Reise,
Man sieht’s an ihrer wunderlichen Weise;

2170
Sie sind nicht eine Stunde hier.


Frosch.
Wahrhaftig, du hast Recht! Mein Leipzig lob’ ich mir!
Es ist ein klein Paris, und bildet seine Leute.

Siebel.
Für was siehst du die Fremden an?

Frosch.
Laß mich nur gehn! bey einem vollen Glase,

2175
Zieh’ ich, wie einen Kinderzahn,

Den Burschen leicht die Würmer aus der Nase.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie erster Teil. Tübingen: Cotta. 1808, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_I_(Goethe)_134.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)