Seite:Faust I (Goethe) 168.jpg

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Mephistopheles.
Du sprichst ja wie Hans Liederlich,
Der begehrt jede liebe Blum’ für sich,

2630
Und dünkelt ihm, es wär’ kein’ Ehr’

Und Gunst, die nicht zu pflücken wär’;
Geht aber doch nicht immer an.

Faust.
Mein Herr Magister Lobesan,
Laß er mich mit dem Gesetz in Frieden!

2635
Und das sag’ ich ihm kurz und gut,

Wenn nicht das süße junge Blut
Heut’ Nacht in meinen Armen ruht;
So sind wir um Mitternacht geschieden.

Mephistopheles.
Bedenkt was gehn und stehen mag!

2640
Ich brauche wenigstens vierzehn Tag’

Nur die Gelegenheit auszuspüren.

Faust.
Hätt’ ich nur sieben Stunden Ruh,
Brauchte den Teufel nicht dazu,
So ein Geschöpfchen zu verführen.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie erster Teil. Tübingen: Cotta. 1808, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_I_(Goethe)_168.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)