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Ein Nebel verdichtet die Nacht.

Höre wie’s durch die Wälder kracht!
Aufgescheucht fliegen die Eulen.
Hör’ es splittern die Säulen
Ewig grüner Palläste.

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Girren und Brechen der Aeste

Der Stämme mächtiges Dröhnen!
Der Wurzeln Knarren und Gähnen!
Im fürchterlich verworrenen Falle
Ueber einander krachen sie alle,

3950
Und durch die übertrümmerten Klüfte

Zischen und heulen die Lüfte.
Hörst du Stimmen in der Höhe?
In der Ferne in der Nähe?
Ja, den ganzen Berg entlang

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Strömt ein wüthender Zaubergesang.


Hexen im Chor.
     Die Hexen zu dem Brocken ziehn,
     Die Stoppel ist gelb, die Saat ist grün.
     Dort sammelt sich der große Hauf,
     Herr Urian sitzt oben auf.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie erster Teil. Tübingen: Cotta. 1808, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_I_(Goethe)_262.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)