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Das Mädchen erröthete, stieß des Lords Hand verächtlich zurück, und sprach sehr ernst:

Gordon! ich habe niemals Gold von dir genommen. – Gute Nacht.“

„Ein sonderbares Geschöpf!“ murmelte der Lord, als Angela das Zimmer verlassen hatte, trat an das offene Fenster und sah in die dunkle Regennacht hinaus.

Im Vorsaale stand Fletcher, über einen Stuhl hing des Lords weißer Mantel, nebenan lag sein Hut, – beides bereit, wenn er ausgehe.

William!“ sprach Angela, „Ihr waret stets gut und freundlich mit mir, gebt mir auf kurze Frist Eures Gebieters Hut und Mantel.“

„Wozu, Angela?“

„Fragt nicht und gebt mir Beides.“

„Unmöglich Kind, Milord wird sogleich ausgehen. – Die Gondel steht schon seit einer Stunde bereit.“

„Eben deshalb!“

„Ah Milord klingelt. – Geduldet Euch einige Augenblicke hier im Vorsaale, Angela, – ich komme sogleich wieder.“

Fletcher eilte in des Lords Schreibzimmer, er fand ihn noch am offenen Fenster.

William, ist die Fornarina fort?“

„Ja, Milord, ich drohte ihr sie in den Kanal werfen zu lassen, wenn sie sich nicht gutwillig entferne.“

Fletcher, meinen Hut und Mantel, das Gewitter hat die Luft abgefühlt, es gießt Ströme vom schwarzen

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Mathilde Feldern-Rolf: Eine Orangenblüthe. In Commission bei Jacob Dirnböck., Wien 1844, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Feldern-Rolf_Orangenbluethe.pdf/10&oldid=- (Version vom 14.2.2021)