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Augsburg, d. 16. Juni 44.
Liebe Mutter!

Du wirst wohl erstaunt sein, nochmal von mir aus Augsburg einen Brief zu bekommen. Weil ich geschrieben hatte, daß wir schon am Dienstag fahren würden. Unsere Abreise hat sich aber aus technischen[WS 1] Gründen verzögert.

Liebe Mutter! Mach dir aber nur keine Sorgen, denn wir fahren morgen nach Frankreich. 50 RM sind uns in Kreditscheine eingewechselt worden. Wenn es möglich ist schicke ich dir auch was Schönes.

Hat Papa die 10 Zigarren schon bekommen? Ich hatte sie Anfang dieser Woche abgeschickt.

Der Herr Wißer schrieb mir, daß Hülsenbecks Oma u. Schröders Anton gestorben wären. Von der Prozession hat er auch geschrieben.

Liebe Mutter! Wenn ich auch mal eine Zeit lang nicht schreibe, dann kannst du doch beruhigt sein. Man hat nicht viel Zeit, u. wenn man Zeit hat, dann legt man sich gerne[WS 2] in die Bette.

Deine beiden Briefe vom 8. u. 9. 6. habe ich dankend erhalten. Von einem Päckchen[WS 3] habe ich allerdings noch nichts gehört.

Nochmals herzliche Grüße an alle im Hause bes. an dich Hildegart u. Gitta.

Dein

[Name geschwärzt]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. darunter gestrichen: „praktischen“
  2. folgt gestrichenes Wort
  3. darüber gestrichen: „Päckchen“
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Feldpostbrief, Augsburg 1944, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Feldpost1944.pdf/2&oldid=- (Version vom 20.8.2021)