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zeigt, verläßt die Ap.Geschichte die jüdische Christenheit und das jüdische Volk, dessen Schicksal nun entschieden ist.

 Es beginnt III. die paulinische Missionsperiode und die Predigt des Evangeliums in der Heidenwelt c. 13–28 und zwar a) die Zeit des erfolgreichen Wirkens Pauli c. 13–21.

 1. Die erste südkleinasiatische Missionsreise des Paulus c. 13–15, 35.

 Barnabas und Paulus, durch den Geist der Weissagung als Sendboten JEsu an die Heiden bezeichnet, dringen über Cypern, wo der Widerstand des jüdischen Zauberers Elymas gebrochen wird, in das Innere Kleinasiens ein. Die große Missionsrede des Paulus in Antiochia Pisidias – ein Seitenstück zu der Pfingstrede Petri, mit der sie sich auch an einzelnen Stellen inhaltlich berührt, doch mit echt paulinischem Schluß (v. 39) – hat die Bildung einer wesentlich heidenchristlichen Gemeinde, aber auch den erbitterten Gegensatz der ungläubigen Juden zur Folge. In ähnlicher Weise entstehen die Gemeinden in Ikonium, Derbe und Lystra, wo Paulus erst vergöttert, dann gesteinigt wird. Auf der Rückreise nach Antiochien bestellen die beiden Sendboten den Neubekehrten Älteste zur ferneren Pflege ihres Glaubenslebens c. 13. 14. Die von judenchristlichen Eiferern aufgestellte Forderung, daß die Heidenchristen sich der Beschneidung und damit dem Gesetz Mosis unterwerfen müssen, wird auf dem Apostelconcil als unberechtigt abgewiesen und nur gewisse Grundzüge einer christlichen Lebensordnung (zur Ermöglichung eines Zusammenlebens zwischen Juden- und Heidenchristen) letzteren zur Beobachtung empfohlen (c. 15, 1–35).

 2. Pauli zweite Missionsreise c. 15, 36–18, 21.

 Die zweite Missionsreise, die Paulus mit neuen Gehilfen (Silas, Timotheus) unternimmt, führt ihn durch göttliche Weisung nach Makedonien, zunächst nach Philippi, wo er die Lydia tauft und als Gefangener den Kerkermeister bekehrt, dann über Thessalonich und Beröa, wo überall unter feindseligem Gegensatz der ortsansässigen Judenschaft heidenchristliche Gemeinden entstanden, in den Mittelpunkt griechischer Bildung, nach Athen. Doch nicht Athen, wo seine den Bedürfnissen seiner philosophisch gebildeten Zuhörerschaft möglichst entgegenkommende Rede nur spärlichen Erfolg hatte, sondern Korinth wurde der Mittelpunkt einer reichgesegneten Wirksamkeit des Ap. im Abendland und die Metropole der achaiischen Christenheit c. 15, 36–18, 21.

 3. Pauli dritte Missionsreise c. 18, 22–21, 16.

 Nach erneutem Besuch der Gemeinden in Jerusalem und Antiochien verlegt Paulus den Sitz seiner Thätigkeit nach Ephesus, das nun der Mittelpunkt der Heidenchristenheit Vorderasiens wird. Sein Wort wird durch seine hier zum Höhepunkt ihrer Entfaltung gelangte charismatische Begabung mächtig unterstützt. Das gründliche Abthun alles heidnischen Zauberwesens seitens der Neubekehrten beweist den durchschlagenden Erfolg der christlichen Predigt und