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und läßt die Tempelgeräte aus den edelsten Metallen fertigen (c. 4). Als der Tempel vollendet war, wurde in feierlicher Prozession die Bundeslade aus dem Zelte auf Zion in das Allerheiligste des Tempels gebracht; unter den Opfern und Lobgesängen Israels hielt dann die Herrlichkeit des HErrn (die Wolke) ihren Einzug in das Heiligtum, vgl. Ex. 40, 34 (c. 5). Nun hielt Salomo eine Rede ans Volk zum Preis der göttlichen Gnade und betete dann um die bleibende und segnende Gegenwart Jehovas in dem ihm erbauten Heiligtum (c. 6, vgl. 1 K. 8, 12 ff.). Als Antwort auf das Gebet ließ der HErr Feuer vom Himmel fallen, welches die Opfer verzehrte, und seine Herrlichkeit erschien sichtbar vor allem Volke, dieses betete an. Der König diente samt dem Volke 7 Tage dem HErrn mit Opfern und Lobgesängen. Nach vollbrachter freudenvoller Einweihungsfeier bestätigte der HErr dem Salomo alle Verheißungen seiner segnenden Gegenwart, verkündete aber auch seine ernsten Gerichte über den Abfall (c. 7, vgl. K. 8, 54 ff.; 9, 1 ff.). Salomo führte auch sonst zum Schutz des Reiches und für die Wohlfahrt des Landes große Bauten aus, wobei er aber nur die Überreste der früheren Einwohner des Landes zur Fron anhielt. Er hielt streng die Ordnung Davids hinsichtlich der Priester, Leviten und Opfer aufrecht. Endlich wendete er seinen Blick auch in die Ferne; denn er richtete die Schiffahrt ein und erwarb damit großen Reichtum (c. 8). Salomo erlangte durch alles dies und sonderlich durch seine Weisheit großen Ruhm in der Welt, so daß die Königin von Saba kam und ihn und seinen Gott pries, da sie sahe, wie wohlbegründet Salomos Ruhm sei. Neben dem Ruhm ob seiner Weisheit erlangte er einen unermeßlichen Reichtum und entfaltete eine nie gesehene Pracht an seinem Hofe. – Mit dieser Schilderung schließt der Chronist die Erzählung von Salomo (c. 9).

 Vierter Teil: Die Geschichte der übrigen Könige aus dem Hause Davids II, c. 10-36.

 Ohne Vermittlung erzählt der Chronist nun c. 10 (übereinstimmend mit 1 K. 12) den Abfall der zehn Stämme vom Hause Davids auf dem Reichstage zu Sichem. Das Reich Rehabeams ist nun zwar das kleinere, aber es hat seine Stärke darin, daß alle Frommen aus dem götzendienerischen Nordreich sich mit ihm vereinigten und der HErr selbst befestigte das Reich Juda (c. 11). Als Rehabeam abfiel vom HErrn, sandte dieser Sisak zur Züchtigung, weil der König aber Buße that, schonte der HErr und ließ ihn nicht ganz verderben, sondern erhielt das Reich Juda (c. 12). Abia, welcher sich gegen den abtrünnigen Jerobeam darauf berief, daß Juda dem HErrn diene (s. aber 1 K. 15, 3) und ihn auf seiner Seite habe, muß inne werden, daß äußerlicher Gottesdienst noch nicht mit Gott verbinde und erlangt erst durch ernstliches Schreien zu dem HErrn, seinem Gott, großen und nachhaltigen Sieg über das Zehnstämmereich (c. 13). Asa reinigte das Land vom Götzendienst und Gott schenkte ihm dafür ruhige Zeiten, so daß er das Land befestigen und das Heerwesen verbessern konnte; als Serah wider ihn zog, verlieh ihm der HErr auf sein Gebet herrlichen Sieg und reiche Beute (c. 14). Auf des Propheten Asarjas trostreichen