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Königs, des Bräutigams, am Tage seiner Vermählung (9. 10). Die Braut soll Volk und Vaterhaus, alle natürlichen Verhältnisse vergessen, und sich ganz dem Könige zu eigen geben; zum Lohne wird sie haben des Königs Liebe und der Völker Verehrung (11–13). Nun beschreibt der Sänger, wie die Braut dem Könige in seinen Palast als Gemahlin zugeführt wird (14–16). Aus dieser Verbindung entsprießt ein königliches Geschlecht, unter welches Gott die Herrschaft der Erde verteilt (17. 18). Vgl. zu diesem Psalm Apgsch. 1, 6 ff. – Ps. 46. 47. 48 gehören zusammen und hierher gehören auch Ps. 76 (u. 83?). Sie sind wohl entstanden aus der geistlichen Erhebung des Volks vor und auf dem Zuge Josaphats gegen die Verbündeten Moabiter, Ammoniter und Edomiter, 2 Chr. 20 (besser vielleicht: mit Ps. 75 u. 76 in der Zeit der Errettung Jerusalems unter Hiskia). – Ps. 46: Gott unser Hort in allen Drangsalsstürmen, ein Nachklang von 2 Chr. 20, 17 (?). – Ps. 47. Jehovas Sieg über die wider Josaphat vereinigten Völker und seine Auffahrt nach dem Siege (vgl. 2 Chr. 20, 28). – Ps. 48. Ein Siegesdanklied, zugleich aber in echt korachitischer Weise ein Loblied auf Jerusalem, die von dem in ihr thronenden Gotte geschirmte herrliche und feste Stadt. - Ps. 49. Die Vergänglichkeit des Glückes der Gottlosen und die auf Gott ruhende Hoffnung der Rechtschaffenen. – Ps. 50. Die wahre Frömmigkeit, vgl. 1 Sam. 15, 22. Jer. 7, 22 ff. Wenn der HErr zum Gerichte kommt (1–6), so wird offenbar werden, daß er Tieropfer ohne das Herzensopfer des Gebets nicht mag (7–15), und daß das Bekenntnis zu seinem Wort ohne Leben nach seinem Worte ihm ein Greuel ist (16–21). Mögen die Gottvergessenen es merken (22. 23). – Ps. 51. 1. Eine Bitte Davids um Entsündigung mit Bekenntnis seiner Sünde (3–6) und um Rechtfertigung, daß ihm Jehovas Gnade, die Nathan ihm schon verkündigt hat [2 Sam. 12, 13], gewiß werde (7–11); 2. eine Bitte um Erneuerung (12–15); 3. eine wiederholte dringliche Bitte um Rechtfertigung und Erneuerung und das Gelübde geistlicher Opfer (16–19); 4. die Fürbitte für Jerusalem, das durch seine Sünde geärgerte und geschädigte (20. 21). – Ps. 52. Gottes gerechte Vergeltung für Doëg, 1 Sam. 21. 22. – Ps. 53, s. zu Ps. 14. – Ps. 54, nahe verwandt mit Ps. 52. vgl. 1 Sam. 23, 19 f. – Ps. 55. Eine Klage über die heimlichen Feinde und ihr Beginnen wider den König, an dem auch der Busenfreund des Königs (Ahitofel, vgl. 2 Sam. 15, 1 ff.) teil nimmt (13–15). – Ps. 56. vgl. 1 Sam. 21, 10–15 und Ps. 34. Ps. 57 vgl. 1 Sam. 22 oder c. 24. – Ps. 58. Vgl. etwa 2 S. 15, 2–6. Ps. 59. Vgl. 1 Sam. 19, 11 ff. – Ps. 60. Dieser Psalm gehört mit Ps. 44 zusammen. Er ist gedichtet vor dem Streit im Salzthal mit den Edomitern (vgl. 2 Sam. 8, 13 f., 1 Chr. 18, 12), welche die südlichen Stämme Judas, während David im Norden mit Aram kämpfte) hart mitgenommen und in dem Nachbar- und Bruderland übel gehaust hatten. David ersteht nach dieser harten Niederlage durch die Edomiter göttliche Siegesgnade und frohlockt in triumphierender Gewißheit derselben. – Ps. 61. Vielleicht in Mahanajim gedichtet nach dem Siege über Absalom. – Ps. 62. Gegenüber dem augenblicklichen Erfolge der Feinde (der Absalomiten)